PUBLIKATION

Medienmitteilung

ZUSAMMENARBEIT

EGH / Gemeinde Hünenberg

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

3.5.2023

E-LADESTATIONEN – ROLLOUT üBER HüNENBERG

 

Die Elektro-Genossenschaft Hünenberg (EGH) gibt anlässlich ihres 111-Jahr-Jubiläums «Gas» bei der Förderung der Elektromobilität. Unter dem Motto «E-autos laden für alle» werden bis Ende 2023 im EGH-Versorgungsgebiet weitere öffentliche Ladestationen für E-Autos errichtet. Das ambitionierte Projekt passt in die «goldlabel»-Energiestrategie von Hünenberg und wird in Zusammenarbeit mit der Gemeinde umgesetzt.

 

Zwar ist E-Mobilität in aller Munde, doch bei vielen Leuten löst der Gedanke, auf halber Strecke mit leerer Batterie stehenzubleiben, noch immer eine Abwehrhaltung aus. Auch die Sorge einer zu geringen Reichweite von E-Autos hält viele Skeptiker davon ab, ein mit Strom betriebenes Fahrzeug zu kaufen. Dies hängt primär damit zusammen, dass ein flächendeckendes Netz von Ladestationen noch immer auf sich warten lässt - auch im Kanton Zug. Pro 10'000 Einwohner gibt es nur gerade 25 öffentlich zugängliche Ladestationen.

 

Auf Autobahnen und Überlandstrassen nimmt die Anzahl Stationen zu und Reisende finden fast immer Strom, um ihr Fahrzeug für die Weiterfahrt aufzuladen. Doch in der Agglomeration herrscht Handlungsbedarf. In einer repräsentativen und aktuellen Umfrage des GFS-Forschungsinstituts Bern gaben bei den Gründen, die gegen den Kauf eines Elektrofahrzeuges sprechen, 48 % der Befragten am häufigsten die Antwort «zu wenige Ladestationen». Nicht alle E-Autofahrer verfügen über einen privaten Parkplatz mit Anschluss, wo das Auto jederzeit nach Bedarf eingesteckt und aufgeladen werden kann.

 

Die Elektro-Genossenschaft Hünenberg (EGH) hat dies erkannt und beschlossen, in ihrem Versorgungsgebiet bis Ende Jahr weitere Ladestationen aufzustellen; dies, nachdem sie 2017 pionierhaft eine erste öffentliche Station mit zwei Lademöglichkeiten beim Dorfgässli realisiert hat. Konkret sind nun folgende weitere Standorte in Planung bzw. Umsetzung: Zentrumstrasse bei Parkplatz 3-fach-Turnhalle, Lindenbergstrasse bei Parkplatz Schulhaus Rony, Sonnhaldenstrasse auf Höhe Nummer 60, Sonnhaldenstrasse auf Höhe Schauburg, Gartenstrasse auf Höhe Nummer 7.  Pro Standort stehen jeweils zwei Park- bzw. Ladeplätze mit je 11 bis 22 kW Leistung zur Verfügung.  Zielpublikum sind Leute, die in Hünenberg wohnen oder arbeiten, über keinen eigenen Anschluss verfügen oder für die die nächste öffentliche Station zu weit entfernt ist. Innerhalb von sieben bis zehn Minuten Gehdistanz soll in naher Zukunft im Dorf Hünenberg für alle Elektroautofahrer die nächste Station erreichbar sein. Damit auch tatsächlich ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet wird, stammt der Strom der Stationen auch ausschliesslich aus erneuerbaren Energiequellen aus Hünenberg.

 

Der Ladevorgang wird simpel via QR-Code ausgelöst oder über eine der zahlreichen Ladedienst Apps wie «ev pass», «PLUGG N Roll», «swisscharge» oder «MOVE» gestartet. Online ist abrufbar, welche Stationen gerade frei oder besetzt sind. Während drei Stunden fallen für den Ladevorgang keine Parkplatzgebühren an. Danach werden 5 Franken pro Stunde verrechnet. So soll verhindert werden, dass Ladeplätze über längere Zeit von Autos blockiert werden, deren Ladevorgang bereits beendet ist. Zwischen 24 Uhr und 6 Uhr fallen keine Parkplatzgebühren an. Was die Kosten für den Strom angeht, sollen sich diese am Haushaltstarif orientieren, also bei rund 30 Rappen pro Kilo-Watt-Stunde (kWh).

 

Die Realisierung von total 10 neuen Ladestationen findet bewusst zum 111-jährigen Bestehen der EGH statt. «Wir wollen damit ein Zeichen für die Förderung der E-Mobilität setzen», so EGH-Verwaltungsratspräsident Werner Schuler, der die Idee lanciert hat und nun zusammen mit EGH-Geschäftsführer Stephan Müller umsetzt. Dieser ist überzeugt, damit einem Bedürfnis der Bevölkerung nachzukommen. «Immer wieder höre ich Klagen, dass verfügbare Ladestationen im öffentlichen Raum fehlen», so Müller. «E-Autos sollen kein Privileg von Parkplatzbesitzern mit eigener Ladestation sein.»

 

Auch die Gemeinde Hünenberg unterstützt das Vorhaben, wurde partnerschaftlich in die Evaluation miteinbezogen und hat sich bereit erklärt, Parkplätze, die zu Ladestationen aufgerüstet werden, zur Verfügung zu stellen. Die neuen Ladestationen passen laut Gemeindepräsidentin Renate Huwyler gut in die Strategie des kommunalen Energieleitbildes, das auf den drei Säulen Vorbildfunktion, Nachhaltigkeit und Standortförderung basiert. Auf dessen Basis wurde Hünenberg für seine engagierte Energie-, Umwelt- und Klimaschutzpolitik schon fünfmal mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet und hat vor kurzem sogar das Goldlabel gewonnen. Mit dem kraftvollen Rollout der EGH wird ein weiterer Beitrag für den konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energien und eine nachhaltige Mobilität geleistet. Deshalb ist die Gemeinde daran, auch für das Gebiet Hünenberg See, welches nicht im Versorgungsgebiet der EGH liegt, die Erstellung von Ladestationen zu prüfen.  

 

E-Autos - bringt's das?

 

Der Motor eines E-Auto erzeugt keine Abgase. Aber macht das alleine aus den heute zur Verfügung stehenden Modellen schon umweltfreundliche Fahrzeuge? Fakt ist:

- E-Autos verursachen während der Fahrt fast keine schädlichen Emissionen.
- Die Umweltbilanz bei heutigen E-Autos ist besser als bei Verbrennern.
- Speziell die Akku-Produktion ist in Sachen Energieaufwand und Rohstoffeinsatz jedoch nicht optimal.
- E-Autos werden trotz der Akku-Produktion nach durchschnittlich 8,5 Jahren umweltfreundlicher als Verbrenner.

Wichtig: Kommt der Strom nicht aus einer regenerativen, also grünen Quelle, sondern stattdessen aus einem Kohle- oder Atomkraftwerk, produziert auch ein E-Auto CO2-Emissionen. Als umweltbewusster Mensch sollte man sich darum über den getankten Strommix informieren.