PUBLIKATION

GGZ Jahresbericht

ZUSAMMENARBEIT

Daniela Kienzler (Fotografie)

TEXT

Sabine Windlin

DATUM

1.4.2016

FASZINATION METALL

 

Ihre Leidenschaft für Metall hat Karin Kündig in einen Kurs bei der GGZ entdeckt. Entstanden ist eine Feuersäule, die auf vielfältige Art und Weise zum Einsatz kommt und für Stimmung sorgt.

 

Was verbindet Sie mit der GZZ?
Ich nahm im Herbst 2015 an einem Metallkurs in der Freizeitanlage Loreto teil. Handwerkliches Gestalten war schon immer eine Leidenschaft von mir. Aber mit der Verarbeitung von Metall hatte ich noch keine Erfahrung. Am eintägigen Kurs lernte ich, wie man die Schutzgasschweissanlage bedient, wie man die Trennscheibe wechselt, was es punkto Sicherheit zu beachten gilt und vor allem, wie man das Eisen nach seinen Vorstellungen formt.

 

Da waren Sie mit Helm, Schürze und Handschuhen am Werk?
Ja, die richtige Ausrüstung muss sein. Nach dem Theorieteil am Morgen kamen wir am Nachmittag zum Praktischen. Nicht nur vom Kursinhalt war ich begeistert, sondern auch von der guten Stimmung, die in der Freizeitanlage herrscht. Wir wurden total freundlich begrüsst und fühlten uns sofort gut aufgehoben. Ein solch positives Ambiente ist der Kreativität natürlich dienlich. Wichtig ist aber auch, dass man konzentriert bei der Sache ist. Die Flammen beim Gasschweissen werden mehrere tausend Grad Celsius heiss.

 

Was haben Sie kreiert?
Von zu Hause nahm ich zwei grosse Metallbleche mit; ohne konkrete Vorstellung, was daraus entstehen sollte. Ich fing an, mit dem Plasmaschneider mein Blech zu bearbeiten. Mit dem Lichtbogen formte ich diverse kleinere Stücke und überlegte, was ich damit machen könnte. Schliesslich entschied ich mich, die verschiedenen Teile zu einer Feuersäule zusammen zu schweissen. Zum Glück unterstütze mich der starke und versierte Kursleiter, denn mit dem Gewicht zu hantieren, ist nicht ohne.

 

Woher kommt die Begeisterung fürs Metall?
Ich mag die Beständigkeit und die Gradlinigkeit des Metalls. Faszinierend ist auch, wenn Metall anfängt zu rosten. Für mich stellt Metall zudem ein Kontrapunkt zum Ton dar, einem warmen Material, mit dem ich ebenfalls arbeite. Die Idee ist, dass ich nun versuche, Metall und Ton zu kombinieren und Skulpturen herzustellen, die aus beiden Materialen gefertigt sind.

 

Wo steht nun Ihre dekorative Feuersäule?
In meinem Garten. Ich habe sehr Freude an diesem Kunstwerk. In der kalten Jahreszeit lege ich oft in paar Holzscheite rein, lasse diese brennen und beobachte das Feuer und den aufsteigenden Rauch vom Stubenfenster aus.

 

Hat das Werk auch einen praktischen Nutzen?
Ja klar! Manchmal stelle ich oben auf den Deckel einen Teekrug und nutze so die Säule als Rechaud. Neulich stellte ich ins Säuleninnere eine Pfanne und röstete Maroni. Das hat wunderbar funktioniert.

 

In erster Linie ist die Säule aber ein Stimmungsmacher.
Ja, im Winter sitze ich mit meinem Mann oder Freunden oft in Korbsesseln rund um diese Säule. Wir geniessen das flackernde Feuer oder trinken zusammen ein Glas Wein und geniessen den Sternenhimmel. Durch die Feuersäule entsteht sofort ein behagliches Ambiente. Ich liebe Feuer, mag die Wärme und den Geschmack des brennenden Holzes. Darum: Wenn immer sich die Gelegenheit bietet, egal in welcher Jahreszeit, ist die Feuersäule im Einsatz.

 

Sind weitere Kurse bei der GGZ geplant?
Ab März werde ich einen dreimonatigen Keramikkurs belegen, der dann jeweils einen Tag pro Woche dauert. Mit Ton habe ich zwar bereits Erfahrung und ich besitze im Keller einen eigenen Brennofen, aber ich möchte mich noch verbessern beim Modellieren und Drehen auf der Töpferscheibe. Ich bin sicher, dass mich der Kurs für neue Kunstwerke inspiriert.

 

Kunstwerke, die dann Ihr Haus und Ihren Garten schmücken?
Es ist fast nicht möglich, alles Hergestellte auch selber auszustellen. Darum verkaufe ich einen Teil der Kunstwerke im Freundes- und Bekanntenkreis. Dank guter Mund zu Mund-Propaganda finde ich immer Absatzmöglichkeiten. Ein weiteres Ziel von mir ist, die Produkte auf einer eigenen Website zu präsentieren und so einen grösseren Kundenkreis zu finden.


Karin Kündig, Jg. 1977, lebt mit ihrem Mann und den beiden Teenager-Töchtern in Morschach SZ. Sie ist gelernter Koch, arbeitet aber auf dem Gebiet der Klangmassage.